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Mercedes-Benz SL der Baureihe W 113 (1963 bis 1971)

Auf dem SL_1963_W113_230SL_1Genfer Automobil-Salon 1963 steht als Neuheit bei Mercedes-Benz der Typ 230 SL, intern mit der Baureihen-Bezeichnung W 113 versehen. Er ist als komfortabler zweisitziger Reisewagen mit hohen Fahrleistungen konzipiert und ersetzt die Typen 190 SL und 300 SL. Drei Ausführungen sind lieferbar: eine offene Ausführung mit Faltverdeck, eine offene Version mit Hardtop und schließlich das Hardtop-Coupé. Dem Hardtop-Coupé fehlen Verdeck und Verdeckkasten, dafür gibt es mehr Platz für Gepäck. Alle drei Versionen lassen sich offen fahren. Auf Wunsch ist ein Quersitz im Fond erhältlich.

Das Äußere des Typ 230 SL ist geprägt durch klare und gerade Linien sowie durch das unverkennbare SL-Gesicht samt dem großen zentralen Mercedes-Stern. Das Hardtop vermittelt durch seine hohen Scheiben und das nur von schmalen Säulen getragene Dach eine Leichtigkeit und erinnert durch seinen nach innen gerichteten Schwung an fernöstliche Tempelbauten, und der Wagen hat seinen Spitznamen weg: „Pagode“.

Da seine Basis die Bodengruppe der berühmten Mercedes-Benz „Heckflosse“ ist, der weltweit ersten Limousine mit Sicherheitskarosserie, hat auch dieser SL eine steife Fahrgastzelle und Knautschzonen in Form leicht verformbarer Front- und Hecksegmente. Der Innenraum ist wie bei der Limousine „entschärft“, es gibt also keine harten Ecken und Kanten. Sicherheitsgurte sind, wie beim Vorgänger, als Sonderausstattung erhältlich. Das Lenkgetriebe ist aus dem crashgefährdeten Bereich vom Vorderwagen an die Stirnwand gerückt, die Lenksäule ist geknickt und besitzt zudem ein Gelenk, das den gefürchteten Lanzeneffekt bei einem Unfall verhindert. 1967 kommen die Sicherheits-Teleskoplenksäule und der Pralltopf im Lenkrad hinzu.

Das Fahrwerk, übernommen aus der Limousine vom Typ 220 SE, ist auf die Belange des sportlichen Autos abgestimmt. Seine Federung ist straff, aber für einen Sportwagen seiner Zeit fast untypisch komfortabel. Der Sechszylindermotor stammt ebenfalls aus der Limousine, ist aber für den Einsatz im SL modifiziert. Der auf 2,3 Liter Hubraum aufgebohrte Motor leistet 150 PS (110 kW) und ist ein sportlich ausgelegter Antrieb.

Nachfolger des Typ 230 SL wird im Jahr 1967 der Mercedes-Benz 250 SL. Die Änderungen betreffen im Wesentlichen den Motor und die Bremsanlage. Der Motor hat einen um 200 Kubikzentimeter vergrößerten Hubraum und eine unveränderte Leistung von 150 PS (110 kW), aber ein um 10 Prozent höheres Drehmoment. Der Typ 250 SL fährt sich somit deutlich elastischer. Neben den drei vom Typ 230 SL bekannten Karosserie-Ausführungen ist vom Typ 250 SL auf Wunsch als vierte Version nun ein Coupé mit Fondsitzbank lieferbar, das erstmals im März 1967 auf dem Genfer Automobil-Salon gezeigt wird. Bereits weniger als ein Jahr nach seiner Präsentation wird der Typ 250 SL vom Typ 280 SL mit 2,8-Liter-Motor und 170 PS (125 kW) ersetzt. Von 1963 bis 1971 entstehen insgesamt 48.912 „Pagoden“ – beachtlich für einen Sportwagen mit derart hohem Anspruch.


Quelle: Daimler Media

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